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Eine selbstschuldnerische Bürgschaft wird häufig bei kleinen Kreditbeträgen mit großer Sicherheit verwendet: Ein Paradebeispiel ist das der Mietkaution: Hier nutzen junge Menschen mit wenig Geld bzw. deren Eltern die selbstschuldnerische Bürgschaft, um für die Mietkaution ihrer Kinder zu bürgen. Aber was ist eine selbstschuldnerische Bürgschaft genau? Wie ist sie definiert? Wo finden sich Muster, Vorlagen oder Vordrucke für die selbstschuldnerische Bürgschaft als PDF? Wir klären solche und weitere Fragen und Fakten.

was ist eine selbstschuldnerische bürgschaft

Definition der selbstschuldnerischen Bürgschaft

Eine sogenannte selbstschuldnerische Bürgschaft ist eine besondere Form der Bürgschaft: Der Bürge wird im Falle eines Zahlungsverzugs des hinter diesem stehenden Schuldner, wie eben dieser behandelt – er muss die Bürgschaft also komplett tragen und die durch den Schuldner verursachten Kosten. Die dadurch entstehende Wirkung verschiebt das Risiko auf die Seite des Bürgen, bietet aber mehr Sicherheit für die Gläubiger.

 

Vertragliche Vereinbarungen

Als besondere Bürgschaft basiert eine selbstschuldnerische Bürgschaft auf einem Vertrag mit einseitiger Verpflichtung seitens des Bürgen. Dieser bestätigt mit seiner Vertragsunterschrift unter dem Bürgschaftsvertrag, dass er im Falle eines Zahlungsausfalls des Schuldners für dessen Schulden geradesteht – komplett und mit den gleichen Pflichten.

Das schließt auch die Haftung mit dem Vermögen mit ein. Inhalt des Bürgschaftsvertrags sind neben der selbstverständlichen Namensnennung des Bürgschaftsgläubigers und des Gläubigers auch die Verzichtserklärung auf die sogenannte Einrede der Vorausklage nach § 773 BGB. Inhalt ist weiterhin eine zusätzliche Verzichtserklärung auf die sogenannte Einrede der Aufrechenbarkeit und Anfechtbarkeit nach § 770 BGB. Optional aber gängig sind zudem Daten über den Höchstbetrag und einen zeitlichen Rahmen.

Definition der selbstschuldnerischen Bьrgschaft

Was hat die Miete damit zu tun?

Was ist eine selbstschuldnerische Bürgschaft – das verstehen viele im Kontext von kleinen für Sicherheit stehenden Geldbeträgen, die dadurch ersetzt werden. Die Mietkaution ist ein Beispiel. Doch auch für die Absicherung gegen einen zukünftigen Zahlungsausfall kann man sich mit einer selbstschuldnerischen Bürgschaft wappnen und so zum Beispiel eine schlechte Bonität ausgleichen, wenn es um die Zulassung zu Kreditverträgen geht.

Vorlagen und Muster für einen Vertrag der selbstschuldnerischen Bürgschaft als PDF

Hier finden Sie ein Muster für die selbstschuldnerische Bürgschaft als PDF zum Download: Link. Neben diesem gibt es noch viele weitere Vordrucke oder Muster, beispielsweise auch als Word-Datei. Die Frage nach „Was ist eine selbstschuldnerische Bürgschaft?“ kann auch damit beantwortet werden, sich eine solche Vorlage einfach einmal anzuschauen und durchzulesen.

Ein Beispiel für die selbstschuldnerische Bürgschaft

selbstschuldnerische BuergschaftDie selbstschuldnerische Bürgschaft ist wie eingangs erwähnt ein gern genutztes Instrument bei Mietverträgen und bei der Mietkaution. Die Höhe der Bürgschaft wird – wie meist auch die Kaution – auf drei monatliche Kaltmieten begrenzt.

So kann beispielsweise ein junger Mensch, der nach dem Studium auszieht, die Mietkauton meist nicht allein stemmen. Zu gering sind die Einkünfte, zu schlecht ist die Bonität. Vermieter verlangen jedoch nach Sicherheit: Die bekommen sie durch die selbstschuldnerische Bürgschaft, die wiederum meist die Eltern unterzeichnen.

Wenn der Mieter bzw. der Schuldner nun in Zahlungsverzug gerät, kann der Vermieter die dadurch entstandenen Rückstände direkt von den Eltern verlangen. Die wiederum haften mit ihrem privaten Vermögen und müssen die Schulden begleichen.

Dasselbe gilt entsprechend bei der Mietkaution – nur eben nicht bei Mietrückstand, sondern initial bei Abschluss des Mietvertrags als Sicherheit. Gerade für die Mietkaution gibt es im Rahmen einer selbstschuldnerischen Bürgschaft auch Angebote von Unternehmen, die gegen Gebühr diese Bürgschaft stellen. Sogar bei Kreditverträgen sind selbstschuldnerische Bürgschaften manchmal gegeben. In der Regel beschränkt sich das jedoch stets auf kleinere Beträge von wenigen Tausend Euro.

Der Avalkredit

Wenn ein Kreditinstitut die Rolle des Bürgen bei einer selbstschuldnerischen Bürgschaft übernimmt und im Gegenzug Geld dafür verlangt, dann spricht man von einem sogenannten Avalkredit bzw. der damit verbundenen Avalprovision. Etwas derartiges findet sich – auch wieder bei kleinen Beträgen – im Kontext von Zoll, Steuer und Fracht. Der Schuldner, das wiederum sind meist Unternehmen wie Importunternehmen, muss im Gegenzug keine Rücklagen bilden und damit seine Liquidität belasten.


Quellen: